BASILIUS KLEINHANS

Der 1968 in Beckum/Westfalen geborene Bronzebildhauer hat nach einer Ausbildung bei seinem Vater, dem Bildhauer Bernhard Kleinhans, an der „Hochschule für Angewandte Kunst Wien“ studiert. Seine minimalistischen, auf das Wesentliche reduzierten Werke aus Bronze, Stein und Gold sind voller Andeutungen und leiser Töne. In ihnen vermischen sich archaische Elemente mit religiöser Symbolik und philosophischen Gedanken. „Meine Arbeiten kreisen um Himmel und Erde als gedanklichen Raum”, beschreibt er selbst seine Skulpturen, die Leitern, Boote, Häuser, die Sonne und ihre Strahlen oder auch den Nacht- oder den Sternenhimmel zum Thema haben. Auch bei den aktuell in der Galerie Kunststücke gezeigten Werken erzählt Kleinhans vom „Circle of Life“, dem immerwährenden Wechsel von Werden und Vergehen und thematisiert existenzielle Fragen, die den Betrachter an sein Menschsein erinnern.

Patrick Scherrer von Bildimpuls hat wunderbare Worte für seine Skulptur „Haus im Haus“ gefunden:

INNEWOHNEN

Das eine:
groß, transparent, gerüstartig durchlässig,
ein Haus andeutend, mehr Überbau als Umbau.
Mit Eckpunkten luftigen Freiraum durchlassend,
eine Trägerkonstruktion mit Patina, Flecken, Spuren der Zeit.

Und doch:
geerdete Basis, schützende Behausung,
mannshohes Gegenüber.
Atmender Umraum, das Kostbare im Inneren bergend.
Zugang gewährend,
Aufbau ermöglichend.

Das andere:
Kleiner, unzugänglich umwandet,
golden leuchtend,
nicht im Mittelpunkt stehend,
beinahe aneckend, fremd in vertrautem Raum?
Getragen in der Tiefe des Seins,
ein erratischer Block?

und doch…
einfach da und kostbar
wie ein Schrein, das Heilige bewahrend
zum Himmel weisend, geheimnisvolle Präsenz
verborgene Gegenwart
überzeitliche Vollendung.

Haus im Haus
Einhausung im Zeitlichen,
Innewohnen des Göttlichen,
goldene Mitte im Irdischen.