
FAHAR AL-SALIH



Andreas Durrer benutzt als Werkträger Leinwand, das Farbmaterial ist vornehmlich Acryl. Seine Farbmischungen sind kraftvoll und man kann sie gut und gerne nach musikalischen Gesichtspunkten behandeln, will man sie um ihrer selbst willen interpretieren. Die drastische Vereinfachung der Formen und die ungewohnten Farbkompositionen nehmen wenig Rücksicht auf die Art, wie sie vom Auge im äußeren Leben wahrgenommen werden. Durrer löst die Farbe von ihrer Funktion, einem Gegenstand zu dienen, die daraufhin auftauchende Autonomie geschieht im Bewusstsein des Betrachters.
In den gedeckt farbigen Bildern und bei den großformatigen Stofffiguren der französischen Künstlerin geht es immer um Sagen, Bräuche, Redewendungen und Sprichwörter („Mit den Wölfen heulen“; „Zwischen zwei Stühlen sitzen“; „Die Büchse der Pandorra“ etc…) Im Leben und beim Malen hält sich Sophie Fattal denn auch gerne an folgende Lebensweisheit ihrer Großmutter: „Mit dem einen Auge siehst du den Alltag um dich herum, blickst du auf das reale Leben, das sich auf Märkten, in Küchen und Kneipen abspielt. Dein zweites Auge sollte nach innen gerichtet sein und auf das achten, was Phantasie, Ideale und Vorstellungskraft dir bedeuten.“ In der Konsequenz haben die Menschen auf ihren Bildern immer nur ein Auge. Bis auf den träumerischen Ritter Don Quijote – der Fantast ist der einzige, der die Welt mit zwei Augen betrachtet. Generell bilden Fattals Bilder nie die Wirklichkeit ab, sie bleiben vielmehr im phantastischen Raum, sind aber immer hintersinnig und mit einer Prise Humor gewürzt.
Der Künstler präsentiert sich mit Aquarellen und großformatigen Acrylbildern, auf denen die Acrylfarbe stark verdünnt aufgetragen wird und dadurch transparent und leuchtend erscheint. Die komplizierte Technik der Überblendung, d.h. die Abfolge der Schichten, erreicht eine kaum mehr zu überbietende Perfektion. Glyphen addieren sich zu experimentellen Serien, zu originellen Kompositionsmustern und Rasterfolgen. Auf zahlreichen Bildern des Künstlers finden sich – von ihm so benannte – „Bambusfische“: schwarzgraue Gestaltschemen, die sich auf der Leinwand zwischen den ebenso schwarzgrauen Bambusstangen hindurch schlängeln, wie Schatten durch einen Traum. In allen von Fritz geschaffenen Bildern sind Sinnenfreude und Kontemplation, Wandlung und Ruhe kein Widerspruch. Vielmehr überträgt sich die poetische Heiterkeit der geschichteten „Farbwolken“ sofort auf den Betrachter und erfüllt den Raum mit positiven Schwingungen.
Seit 1980 arbeitet die Künstlerin weitgehend abstrakt. Ihren Ursprung findet die Kunst von Eva Großhennig in Allem, was ihr im Alltag begegnet. „Probleme und Sorgen hat jeder von uns genug, deshalb ist es mein Anliegen, mit meiner Malerei den Betrachter froh zu stimmen“, sagt Großhennig über ihr Werk. „Ich male mit Acrylfarben auf Leinwand und Büttenpapier. Auf meiner Palette sind vorwiegend leuchtende Farben und ich male eher expressiv. Meine Malerei liegt zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, oft entwickelt sich ein Bild erst während des Malprozesses in die eine oder andere Richtung.“ Ihre Motive setzt die Künstlerin in ihren Bildern frei um, so dass ein Bild zwar abstrakt ist, den Betrachter jedoch ein leuchtendes Blau an einen See denken lässt und damit eine ganz persönliche Stimmung in seiner Phantasie entstehen kann. „Es ist mir wichtig, dass ein Bild jedem etwas Anderes erzählt, wenn er darin auf Entdeckungsreise geht.“